Chronik

24. Oktober 2005

810 Pfund Kaffee gekocht und 100 Kilo Butter verschmiert
EHRENAMT
Rsemarie Straßer und Hildegard Schreiber leiten seit 20 Jahren die Offene Tür in Oberpleis

Ehrung: Dank für 20 Jahre Offene Tür ernten Rosemarie Straßer (links) und Hildegard Schreiber.
FOTO: FRANK HOMANN

OBERPLEIS. Eigentlich war am Freitag alles wie immer bei der Offenen Tür im Pfarrheim in Oberpleis. Eine große Gruppe Senioren hatte sich dort eingefunden, die Rosemarie Straßer und Hildegard Schreiber betreute und mit Kaffee und Kuchen versorgte - wie immer. Weil die beiden Frauen aber schon seit 20 Jahren für die Offene Tür. verantwortlich zeichnen, hatten sich zu den Stammgästen Gratulanten wie Pastor Dirk Baumhof gesellt, die mit Straßer und Schreiber auf 20 Jahre ehrenamtliches Engagement zurückblickten, und Hans Remig erzählte Geschichten „quer durch et Leeve".

„412 Offene Türen haben wir bislang geleitet, bei denen wir etwa 14 600 Besucher begrüßen konnten", zog Hildegard Schreiber Bilanz. Hinzu kommen 48 Ausflüge. Und selbst über Details führt sie Buch: „In 20 Jahren haben wir 810 Pfund Kaffee gekocht, 100 Kilo Butter verschmiert, 5 000 Schinken- und Bratenschnittchen zubereitet, 14 600 Teller, Gläser und Tassen gespült und 6 180 Küchentücher gewaschen und gebügelt." Übernommen haben die Zwei die 1973 gegründete Veranstaltung ab dem 4. Oktober 1985 vom Ehepaar Bald. „Eigentlich wollten wir das höchstens zehn Jahre machen, aber wir haben immer wieder ein Jahr angehängt"; berichtet Straßer. „Im Moment sieht es so aus, dass wir maximal noch fünf Jahre weiter machen", ergänzt Hildegard Schreiber:

„Noch sind wir fröhlich und guter Dinge,manchmal ist es aber doch schwer, neue Ideen zu entwickeln", sagt Straßer. „Wir haben sehr unterschiedliche Talente, die wir hier einbringen können, und im sozialen Bereich den gleichen Draht." Drei regelmäßige Gäste der Offenen Tür haben das Duo die Jahrzehnte hinweg begleitet: Käthe Vogt, Agnes Wasserheß und Gertrud Koberstädt sind seit 1985 dabei. Zweimal im Monat bieten die zwei Frauen, gemeinsam mit zehn Mitarbeiterinnen, Veranstaltungen wie Gedächtnistraining oder Seniorentanz an. „Einmal waren wir mit der Gruppe sogar in der Spielbank in Bad Neuenahr", erinnert sich Schreiber. Sie gewann damals zehn Mark.

Verändert hat sich in den 20 Jahren aber doch eine Menge, wie das Duo anmerkt. „Damals war unsere Einrichtung quasi ein besonderes gesellschaftliches Ereignis, zu dem man gegangen ist. Heute sind Senioren sehr mobil und kommen fast noch überall hin", weiß Schreiber.                         duh

Quelle : General-Anzeiger vom 24.10.2005