Chronik

Von „Niemals geht man so ganz" zu „Wish You were here"
ABSCHIED:
500 Gemeindemitglieder und Ehrengäste bereiten Paul Woelki und Udo Maria Schiffers ein großes Fest

Von Sascha Brengmann

Abschied: Der neue Pfarrer Udo Maria Schiffers (von links) und sein Vorgänger Paul Woelki verabschieden die langjährigen Gemeindemitarbeiter Marlies Schild, Maria Roßler und Franz Bellinghausen.
FOTO: FRANK HOMANN

OBERPLEIS. Gut 500 Mitglieder der Pfarrgemeinden Thomasberg, Heisterbacherrott und Ittenbach sowie zahlreiche Ehrengäste bereiteten dem scheidenden Pastor Paul Woelki am Freitagabend in der Aula des Schulzentrums ein großes Abschiedsfest. Gleichzeitig wurde der neue Pastor, Udo Maria Schiffers, der Woelkis bisherige Gemeinden zusätzlich zu seiner Ittenbacher Pfarre übernimmt, willkommen geheißen.
Durch das umfangreiche Programm, an dem Kirchen- und Kinderchöre, der Musikzug Bergklänge, Tambour- und Bläsercorps sowie die Karnevalsgesellschaften mitwirkten, führten die Pfarrgemeinderatsvorsitzenden. Die Bewirtung der Gäste übernahmen die Jugendgruppen und Pfadfinder, die zu Woelkis Ehren T-Shirts mit seinem Porträt und der Aufschrift „Die Jugend sagt danke - niemals geht man so ganz" trugen.
In die lange Liste der Redner trugen sich neben Bürgermeister Peter Wirtz unter anderem Pfarrer Burkhard Leh von der evangelischen Kirchengemeinde StieldorfHeisterbacherrott und die Pfarrgemeinderatsvorsitzende aus Ittenbach, Walburga von Weyhe, ein. „Ihr Abschied ist der Anfang des Zusammenschlusses der Gemeinden, und es ist schön zu sehen, welche Liebe und Dankbarkeit ihre Gemeinde ihnen entgegenbringt", so von Weyhe. Leh machte Woelki das vielleicht schönste Kompliment des Abends. „Was ich Dir verdanke, ist, dass ich gerne in der katholischen Kirche bin", so der evangelische Pfarrer, der 18 Jahre mit Woelki zusammengearbeitet hat.
Auch die Vorsitzende der Andheri-Hilfe, Rosi Gollmann, dankte Woelki und seiner Gemeinde für die Unterstützung der Hilfsorganisation und sprach von „einer frohen Stunde des Dankens". Gemeinsam mit ihrem in den Ruhestand tretenden Pastor verabschiedeten die Gemeindemitglieder drei langjährige Mitarbeiter, die sich aus Altersgründen von ihren Tätigkeiten zurückziehen. Maria Roßler war über 20 Jahre lang als Küsterin in Sankt Joseph tätig, Marlies Schild engagierte sich ebenfalls 20 Jahre lang als Pfarrsekretärin von Sankt Judas Thaddäus. Franz Bellinghausen brachte es sogar auf 40 Jahre im Kirchenvorstand, davon 14 Jahre als stellvertretender Vorsitzender. Als Dank erhielt der Fußball-Fan, der als „Strafraumwühler" für die finanziellen Dinge und die Kontakte zum Erzbistum zuständig war, von der Pfarrgemeinde einen Ball und die Einladung zu einem Bundesligaspiel.
Pastor Schiffers zeigte sich sichtlich beeindruckt von dem, was seine neue Gemeinde auf die Beine gestellt hatte. „Es wird an diesem Abend deutlich, wie lebendig Thomasberg und Heisterbacherrott als Gemeinde sind. Es ist mir ganz wichtig, dass das eigenständige Leben der Gemeinden erhalten bleibt", so der Pastor. Das Schlusswort der fast vierstündigen Veranstaltung hatte Woelki. „Ich habe immer gesagt, ich möchte den Menschen sehen, der als Pastor glücklicher ist als ich es bin. Heute Abend bin ich besonders glücklich", sagte er. Musikalisch versicherten ihm anschließend die „Einstürzenden Kirchrürme" noch: „Niemals geht man so ganz", während Nachfolger Schiffers mit „Wish You were here" von Pink Floyd willkommen geheißen wurde.

Quelle: vom 21.01.2005