Chronik

6. November 2005

Der Jugendchor von St. Margareta, Stieldorf, sang das Musical
Elisabeth von Thüringen

Wieder einmal begeisterte unser Jugendchor sein Publikum: Er führte er das Musical „Elisabeth von Thüringen“ von Peter Janssens auf.

Die Jugendlichen stellten sich einer ganz besonderen Herausforderung. Der Chor sang nicht nur, er stellte das Leben der hl. Elisabeth auch schauspielerisch dar. Viele Chormitglieder übernahmen zusätzlich noch eine Solo-Rolle. Gemeinsam wurde das Musical ausgesucht und so war das Interesse am guten Gelingen sehr groß. Die Chorfahrt ging in diesem Jahr nach Eisenach. Hier beschäftigten sich die Jugendlichen intensiv mit dem Thema und konnten sich gut in das Musical hineindenken. Freiwillig setzten sie zusätzliche Proben fest und alles fügte sich zu einem harmonischen Ablauf. In den Herbstferien entstanden die Kulissen, die Kleiderfrage wurde an einem Probentag im Oktober besprochen und so konnte die Premiere pünktlich Anfang November stattfinden. Nur die Instrumentalisten, die der Chorleiter Herr Hartung von auswärts für die Aufführung gewinnen konnte, fanden sich erst kurz vor der Aufführung zusammen. Man musste staunen, wie schnell und harmonisch die beiden Gruppen sich ergänzten. Dann ging es endlich los:

Die Kirche ist am Sonntag, dem 6.11.2005, gut besucht. Die erste Besetzung hat ihren Auftritt. Der Altarraum ist mit mehreren Bühnenbildern gestaltet. In der Mitte sieht man hoch oben in einem herbstlichen Wald die Wartburg. Die Bilder haben einige Jugendliche selbst entworfen und gemalt.

Die Erzählerin singt von dem kleinen Mädchen Elisabeth, sie beschreibt, wie Elisabeth zum Hof Ludwigs kam, dort aufwuchs und ihn heiratete.

Ein Hofnarr tritt auf und singt vom Sängerwettstreit auf der Wartburg und führt die Zuschauer an den Ort des Geschehens. Sehr lebendig in Gesang und Darstellung stellt er drei Sängerinnen vor. Diese tragen ihren Sologesang tadellos vor und der gesamte Chor spielt Jury, vergibt Punkte. Der Hofnarr kommentiert. Es ist eine sehr schöne Einführung in die damalige Zeit.

Dann sieht man die liebevolle Begegnung von Elisabeth und Ludwig. Elisabeth zeigt Mitleid mit den Armen und verteidigt ihr Handeln. Im Wechselgesang zwischen Elisabeth und dem Chor, der die Meinung des Hofes wiedergibt, werden die sozialen Ungerechtigkeiten sehr deutlich. Ludwig nimmt seine Frau in Schutz, lässt sie gewähren. Dann kommt der Befehl des Kaisers, der Ludwig zum Kreuzzug ruft. Elisabeth muss sich von ihrem geliebten Mann trennen. „Abschied muss weh tun, Abschied ist schwer…“, singt der Chor. Die beiden spielen ihre Rolle sehr gut. Man merkt, wie das Publikum mitgeht.

Die Erzählerin singt sehr deutlich und so verbindet ihr Zwischengesang alles miteinander. Der Hofnarr belebt das Musical durch sein leichtes und munteres Singen. Manch einer staunt darüber, dass man bei der Bewegung auch noch in der Lage ist zu singen.

Elisabeth erhält die Nachricht von Ludwigs Tod. Sehr einfühlsam stellt Elisabeth das Leid dar. Man spürt regelrecht die inneren Auseinandersetzungen Elisabeths mit ihren Verwandten. Wunderbar musikalisch gestaltete Texte in Wechselgesängen zwischen Chor und Elisabeth machen diese Problematik deutlich. Der Auftritt des Erzbischofs, ein Onkel Elisabeths, beeindruckt sehr. Würdevoll versuchte er, Elisabeth umzustimmen. Sie aber geht ihren Weg.

Selbst als der Beichtvater Konrad ihr ins Gewissen redet („Sei nicht zu gütig, gib nicht zuviel. Für jeden Bettler nur einen Pfennig“) und dann die Trennung von ihren Kindern verlangt, bleibt sie standhaft und geht ihren schweren Weg. Still ist es im Publikum. Die Schauspieler machen ihre Sache gut, reißen das Publikum mit.

Die Erzählerin führt in die nächste Szene: Elisabeth erhält Zustimmung durch einen Boten von Franz von Assisi. Sie baut ein Krankenhaus für die Armen. Ihr aufopferndes Leben bei den Armen wird nun beschrieben: “Kein Mal soll mir genügen….“. Mit 24 Jahren hat sie keine Kraft mehr und stirbt.

Am Ende wird ein Bezug in unsere Welt gesucht. Der Hofnarr lässt die Leute in den Spiegel sehen und singt von den Krankheiten unserer Zeit. Ein Nachrichtensprecher verliest, dass Papst Gregor Elisabeth heilig gesprochen hat. Hoffnungsvoll weist der Chor in die Zukunft:

 „Ich sehe eine Kirche, die uns zur Armut mahnt…“

Mit großem Applaus dankte das Publikum für diese tolle Leistung. Besonderer Dank gilt dabei unserm Chorleiter Herrn Hartung, der mit den Jugendlichen dieses Musical erarbeitete und das Werk zu diesem gelungenen Auftritt brachte.

Wir freuen uns schon auf die nächste Aufführung am 5. Februar 2006 in St. Pankratius, Oberpleis.

G. Weyler