Chronik

Heiligabend 2005

Eine goldene Kette von den drei Königen
KRIPPENSPIELE Gottesdienste in Sankt Judas Thaddäus und in der Emmauskirche an Heiligabend sind gut besucht. Sankt-Georgs-Pfadfinder bringen das Licht von Bethlehem nach Heisterbacherrott

Kinder an der Macht: Bei den Krippenspielen in Sankt Judas Thaddäus (links) und in der Emmauskirche spielen die Kleinen die Hauptrollen.                              FOTOS: Frank Homann

HEISTERBACHERROTT. Der eine schenkt eine große Kiste mit Weihrauch, der zweite Reisegefährte wertvolle Salben und Düfte und der Dritte eine goldene Kette, deren kostbare Perlen auf dem weiten Weg zu dem neugeborenen Kind allerdings „verloren" gegangen sind. So ganz verloren allerdings auch wieder nicht: Auf dem Reiseweg der drei Könige kommen die goldenen Perlen, die an der Kette hängen, nämlich Menschen zugute, die sie dringend brauchen. Das Krippenspiel von der Goldenen Kette brachten 13 Grundschulkinder der Stenzelbergschule bei der Krippenfeier an Heiligabend in der katholischen Kirche Sankt Judas Thaddäus in Heisterbacherrott zur Aufführung. Die Goldperlen stiften Frieden und machen Familien satt. Deswegen ist das Jesuskind in der Krippe auch gar nicht enttäuscht, dass das ihm dargebrachte Geschenk an Pracht eingebüßt hat: „Du hast deine Kette aus Gold nur eingetauscht in eine unendlich wertvollere Kette", sagt es zu dem Jungen und den Mitreisenden, die an seiner Krippe stehen.

In der Wallfahrtskirche verfolgten mehrere hundert Besucher das Spiel, eng beieinander sitzend, viele stehend. Nur wer eine halbe Stunde vor Beginn des Wortgottesdienstes unter Leitung von Diakon Udo Casel dort war, fand noch einen Sitzplatz. Mit den Fahnen verschiedener Länder und der Weltjugendtagsfahne in den Händen der mitspielenden Kinder endete die - mit viel Beifall bedachte, gewissenhaft einstudierte und oft geprobte Aufführung. Zuvor hatten die Heisterbacherrotter Sankt-Georgs-Pfadfinder das Licht von Bethlehem in die Kirche gebracht und an der Krippe entzündet:

Auch vor der benachbarten Emmauskirche der evangelischen Kirchengemeinde Stieldorf-Heisterbacherrott bildeten sich an Heiligabend lange Schlangen.Bei den vier aufeinanderfolgenden Gottesdiensten wurden rund 900 Besucher gezählt. Das Thema des Krippenspiels lautete in diesem Jahr „Weihnachten wird nicht abgeschafft". Während viele Erwachsene wie der Arzt, der Förster, Geschäftsleute oder auch Politiker sich über den Stress im Vorfeld des Weihnachtsfestes beklagen, erklären drei kleine Kinder ihnen, warum Weihnachten bleiben muss. Begleitet wurden sie dabei von einem kleinen Kinderorchester unter Leitung von Gudrun Mik. Die Koordination des Krippenspiels lag in den Händen von Uschi Valenzuela. „Wir überlegen, ob wir im nächsten Jahr vielleicht noch einen fünften Gottesdienst anbieten", sagte Pastorin Pia Haase-Leh, die sich von der großen Resonanz beeindruckt zeigte.

In den Wochen vor Heiligabend war auch die ökumenische Aktion „Adventsfenster" auf große Resonanz gestoßen. Dabei trafen sich Gemeindemitglieder beider Konfessionen jeden Abend im Advent an einem anderen Ort in Heisterbacherrott und Thomasberg, um gemeinsam Adventslieder anzustimmen: Bis zu 80 Menschen fanden auf diese Weise pro Abend zusammen, und selbst bei Dauerregen waren es noch 15.               ff/mel

Quelle: General-Anzeiger vom 27.12.2005