Chronik

Mit Sicherheit und Sangeslust durch den Alltag
JUGEND
Katholischer Kindergarten erhält die Felix-Plakette des Deutschen Sängerbundes.
 Bau-Berufsgenossenschaft informiert über die Gefahren es täglichen Lebens

Von Dagmar Ziegner

Lärmtest: Die Kinder beobachten die Ampel - wenn's zu laut wird, blinken die gelben und roten Warnfarben.
FOTOS: FRANK HOMANN

RAUSCHENDORF.
Lärmschutz und musikalische Früherziehung haben auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun - außer für ausgesprochen missmutige Zeitgenossen. Doch beim Aktionstag des katholischen Kindergartens in Rauschendorf spielten am Samstag beide Themenfelder eine wichtige Rolle: Zum einen bot die Berufsgenossenschaft zahlreiche Aktionen zum Thema Sicherheit im Alltag und damit auch zum Lärmschutz an, zum anderen wurde der Rauschendorfer Kindergarten als einer der ersten Kindergärten im Siebengebirge vom Deutschen Sängerbund mit der Felix-Plakette für gute und kindgerechte Musik ausgezeichnet.

,,Hau den Lukas": Beim Heimtest erfährt dieser Junge, welche Folgen ein kräftiger Schlag auf den Kopf haben könnte, wenn er keine Schutzkleidung tragen würde.

„Bei dieser Auszeichnung geht es nicht darum, schönes Singen zu honorieren, sondern es müssen verschiedene Richtlinien erfüllt werden", erklärte Peter Hennekäuser vom Deutschen Sängerbund bei der Überreichung der Plakette. So müssen die Kinder täglich und in einer den Kinderstimmen angepassten Tonhöhe singen und zwar nicht nur deutsche Lieder, sondern auch Musik aus anderen Ländern.

In einem dreiviertelstündigen Konzert vor einer Jury des Sängerbundes mussten die Kinder ihre Sangeskünste beweisen, und sie bestanden diese Probe mit Bravour. Mit Kindergartenleiterin Bernadette Knecht und ihrem Team freuten sich Helga Rüsch vom Bürgerverein, Bürgermeister Peter Wirtz und ganz besonders der Männergesangverein Rauschendorf über den Erfolg der Kinder. Der Chor gratulierte seinem potentiellen Nachwuchs mit einem Ständchen.

Neben der Musik spielte in den vergangenen Monaten das von der Bau-Berufsgenossenschaft Rheinland und Westfalen initiierte Projekt „Lebenslanges Lernen" eine wichtige Rolle im Kindergartenalltag - ein weiteres Themenfeld, in dem die Rauschendorfer eine Vorreiterrolle spielen. Getreu dem Motto „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" will die Berufsgenossenschaft bereits die Kinder im Umgang mit den Gefahren des Alltags schulen und damit einen wichtigen Beitrag zur Unfallverhütung leisten.

„Es ist viel schwieriger, das Sicherheitsbewusstsein bei den Erwachsenen zu schulen als bei den Kindern. Und über die Kinder können wir dieses Bewusstsein in die Familien hineintragen", erläuterte Karl-Heinz Noetel von der Berufsgenossenschaft das Ziel des Projektes. Durch Spiele und umfangreiches Lernmaterial lernen die Kinder wie man sich im Alltag und auch später im Berufsleben schützen kann. So werden zum Beispiel die Bedeutung von Gefahrensymbolen erklärt oder die gesundheitsschädlichen Folgen von Lärm. In jeder Situation die richtige Kleidung zu tragen, also Schutzkleidung beim Inline-Skaten oder einen Sonnenschutz im Sommer, ist ein weiteres Lernziel.

Beim Aktionstag hatte die Berufsgenossenschaft zahlreiche Stationen aufgebaut, an denen gefährliche Situationen plastisch dargestellt wurden. Besonders umlagert war dabei der „Helmtest Stand“: Hier konnten Kinder und ihre Eltern ausprobieren, wie es sich anfühlt, wenn ein Gewicht auf den mit einem Helm geschützten Kopf fällt. „Wer diese Erschütterung einmal gefühlt hat, wird wohl nie wieder ohne Helm auf eine Baustelle gehen", erläuterte Bernadette Knecht den Sinn dieses Tests. Auch die Antilärm-Ampel und ein computeranimierter Film über den falschen Umgang mit gefährlichen Stoffen interessierten nicht nur die Kinder.

Quelle: General - Anzeiger vom 7.6.2004