Chronik

05. Mai 2005

Ein christliches Miteinander von großer Symbolkraft
CHISTI HIMMELFAHRT Tausend Gläubige feiern vor der Chorruine des Klosters Heisterbach

Imposantes Bild:
Rund tausend Gläubige feiern die Messe vor der Chorruine.
FOTO: FRANK HOMANN

SIEBENGEBIRGE. Es war eine Szene der Gegensätze. Während rund tausend Gläubige beim „Miteinander in Heisterbach" vor der Chorruine des Klosters zum Gebet ansetzten, setzten rund 20 Herren die Flasche an den Hals: Auf einem Laster und mit lauter Musik passierte die Gruppe auf ihrer feuchtfröhlichen Vatertagstour , die Klostermauern.

Für einen kurzen Augenblick war das besinnliche Treffen aller Königswinterer Kirchengemeinden unterbrochen. Zum 28. Mal fanden sich die Gemeindemitglieder aus dem gesamten Stadtgebiet in Heisterbach ein. Aus Buchholz, Eudenbach, Thomasberg/Heisterbacherrott, Ittenbach, Königswinter-Altstadt, Nieder- und Oberdollendorf sowie Oberpleis und Stieldorf waren die Christen gekommen, um vor der Chorruine Christi Himmelfahrt zu feiern. Kein Wunder, dass da auch die Parkplätze nicht genügend Platz boten. Bis weit in Richtung Dollendorf reihte sich Auto an Auto am Straßenrand.

Jährlich wechselt die Aufgabe, das große Fest auszurichten. In diesem Jahr übernahm den liturgischen Teil die Kirchengemeinde Sankt Pankratius Oberpleis, deren Pastor Dirk Baumhof auch den Gottesdienst leitete. In seiner Predigt stellte er die Frage, wie es dazu kam, „dass wir heute einen Festtag begehen und kein Abschiedsfest, das von Trauer geprägt ist?": Christi Himmelfahrt sei kein Anlass, traurig zum Himmel zu blicken, „sondern auf die Eindrücke und Spuren, die Jesus Christus auf der Erde hinterlassen hat". Christi Himmelfahrt sei nicht nur ein Abschied, sondern ein Neuanfang, um das weiterzuführen; was Jesus begonnen hat.

Nach dem Gottesdienst, der von der Chorgemeinschaft Sankt Pankratius, dem Kapellenchor Uthweiler und dem Blasorchester des Rheinbacher Vinzenz-PalottiKollegs mitgestaltet wurde, boten zahlreiche Mitglieder der Ittenbacher Pfarrgemeinde Kuchen an. „Es sind 147 Kuchen aus allen Gemeinden zusammengekommen", berichtete Anita Gasper, die Vorsitzende der Ittenbacher Frauengemeinschaft. Der Erlös kommt sowohl der Stiftung Heisterbach als auch dem Haus Heisterbach zugute. Die Kollekte des Gottesdienstes ist für die Missionsarbeit der Heisterbacher Schwestern in Indien bestimmt.

Der Losverkauf würde dem Weltjugendtag gewidmet. Für Klaus Ruppert, den Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates in Oberpleis, ist das „Miteinander in Heisterbach" stets von großer Symbolkraft. „Es zeigt, dass wir nicht allein in der Gemeinde christlich sind, sondern darüber hinaus - letztlich sogar Welt überspannend".

Quelle: General-Anzeiger vom 07.05.2005