Chronik

Im Bann der Orgelklänge
Domorganist Clemens Ganz faszinierte in St. Joseph

7. März 2004

Prof. Dr. Clemens GanzEinen überraschend starken Zuspruch fand das Orgelkonzert mit Prof. Dr. Clemens Ganz, zu dem der Kirchenchor St. Joseph am Sonntag, dem 7. März in seine Pfarrkirche eingeladen hatte. Der Kölner Domorganist zog die Zuhörer von Anfang an durch seine in die einzelnen Werke einführenden Worte und sein virtuoses Spiel in seinen Bann.

Um das klangliche Spektrum der neuen Klais-Orgel mit seinen Nuancierungen und Gegensätzen voll zur Geltung zu bringen, hatte er ein Programm zusammengestellt, welches neben barocken Werken (Bachs Choralbearbeitung „Ich ruf zu Dir, Herr Jesu Christ“ und die allbekannte „dorische“ Toccata und Fuge d-Moll) überwiegend romantische Orgelmusik beinhaltete (so Gigouts „Toccata h-Moll“, Lefébure-Welys „Romance sans paroles op.92“ sowie den „Boléro op. 166“ und Bossis „Intermezzo lirico“), im ganzen also wirkungsvolle, leicht zugängliche Stücke. Einen markanten, schönen Kontrast bildete dazu Hermann Schroeders „Concerto piccolo per organo solo“, mit welchem Ganz den bedeutenden Kölner Komponisten, seinen ehemaligen Lehrer und Kollegen, zu dessen 100. Geburtstag ehrte. „Lassen Sie sich einfach auf die vielleicht ungewohnten, herben Klänge ein!“ riet er dazu. Mit fulminantem Tempo in den Ecksätzen und im Tutti gipfelnd beschloss Ganz schließlich mit Lemmens’ „Fanfare, Cantabile und Finale“ sein beeindruckendes Programm. Den überaus reichen und herzlichen Applaus der begeisterten Zuhörer belohnte er mit einer aparten Zugabe: „Consolation“ von Liszt.

Das Konzert war nicht nur für das Auditorium, sondern auch für den Solisten ein besonderes Erlebnis. Ganz zeigte sich sehr angetan von der Konzeption und Qualität der neuen Klais-Orgel, die es erlaubt, Werke unterschiedlicher Stile, auch solche, welche eigentlich ein größeres Instrument erfordern, überzeugend darzubieten.

In seinen abschließenden Dankworten äußerte Pastor Woelki den Wunsch aller nach einer Wiederholung. Diesem will Professor Dr. Ganz gerne nachkommen.

Edgar Zens