Chronik

09. Oktober 2004

Der “Einarmige Bandit” hat in Thomasberg drei Arme
PFARRFEST
Das Pfarrheim Sankt Joseph verwandelt sich in ein Casino. 200 “Woelkis” als Spieleinsatz

Märchenstunde mit Inge Weber: Die kleinen Pfarrfestbesucher finden in ihr eine geduldige Vorleserin.
FOTO: FRANK HOMANN

THOMASBERG.
Als Casino hat sich beim Pfarrfest an Sankt Joseph das Thomasberger Pfarrheim präsentiert: Auf drei Etagen gab es 17 Spiele, die zum Knobeln, Ausprobieren und Riskieren einluden.
   „Gezockt“ wurde natürlich nur um Spielgeld, dieses hatte es jedoch in sich. Denn kein Geringerer als Pastor Paul Woelki blickte dort von den Scheinen, was ihnen auch den Namen „Woelkis“ verlieh. Die Geldscheine waren an dem Abend umso wertvoller, als der Geistliche zuvor im Gottesdienst überraschend seinen Rückzug aus dem Pastorenamt Ende 2004 angekündigt hatte (der General-Anzeiger berichtete am Montag).
  200 Woelkis erhielt jeder, der Lust auf ein gepflegtes Spiel hatte und konnte diese ohne schlechtes Gewissen beim heißen Draht, Skat, Black Jack, Mikado oder Hütchenspiel auf den Kopf hauen. Ganz stilecht begrüßten einen dazu Gemeindemitglieder, die sich, wie es sich für echte Croupiers gehört, in schicke Anzüge gehüllt hatten. Das Casino gehörte erstmalig zum Pfarrfest und war laut dem Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates Frank Wasser schon in der Jugendarbeit sehr beliebt. Ein Fehler unterlief den Verantwortlichen bei der Vorbereitung jedoch. Beim „einarmigen Banditen" lief ganz eindeutig etwas schief, denn dieser hatte in Thomasberg gleich drei Arme. Drei Gemeindemitglieder griffen jeweils in eine Kiste, in die sie nicht hineinblicken konnten, und holten einen Gegenstand hervor. Hatten alle drei die gleichen Objekte in der Hand, entsprach dies, wie bei dem Spielautomaten, einem Gewinn. Natürlich gehörten zu dem gut besuchten Fest auch musikalische Beiträge, allerlei Köstlichkeiten und weitere Kinderunterhaltung wie die Märchenstunde mit Inge Weber, die den kleinen Besuchern Geschichten erzählte.
   Auf dem Großen „Sklavenmarkt" konnte man sich zudem einen tüchtigen Sklaven ersteigern, etwa fürs Backen einer Torte, Rasenmähen oder eine Stunde Babysitten, je nachdem, was die Sklaven, natürlich auch Mitglieder der Gemeinde und des Pfarrgemeinderates, anboten. Die Einnahmen daraus sowie aus dem Verkauf der Speisen und Getränke sind für die Möblierung des Pfarrheims gedacht.  duh

Quelle: General-Anzeiger vom 14.10.2004

Die Fotos vom Pfarrfest stellte
Rainer Schiefer zur Verfügung