Chronik

Für die Gläubigen “ein Geschenk Gottes”
PRIESTERJUBILÄUM Katholiken aus Oberpelis und Stieldorf feiern mit Monsignore Karl Königs

In ihre Mitte
nehmen Pastor Dirk Baumhof (links) und Pastor Udo Maria Schiffers (rechts) den Jubilar Karl Königs vor der Kirche Sankt Pankratius.
FOTO: FRANK HOMANN

OBERPLEIS. Erst seit anderthalb Jahren ist Monsignore Karl Königs in Oberpleis. Anlässlich seines Goldenen Priesterjubiläums sprachen die zahlreichen Gratulanten jedoch bereits in den höchsten Tönen von dem gebürtigen Kölner. Am Veilchendienstag hatte sich der Tag seiner Priesterweihe zum 50. Mal gejährt. So feierte die Gemeinde gestern gemeinsam mit dem Jubilar ein Festhochamt in der Probsteikirche Sankt Pankratius und anschließend bei einem Empfang im Propst-Gerhard-Saal.

Dort gratulierten viele Gemeindemitglieder Karl Königs. Einige ergriffen auch das Wort, wie zum Beispiel Dietmar Otzipka, Mitglied des Oberpleiser Kirchenvorstandes. Otzipka hatte recherchiert und herausgefunden, dass der Veilchendienstag, also der tatsächliche Ehrentag des Geistlichen, auch der Tag des Heiligen Matthias gewesen sei. Matthias bedeute frei übersetzt so viel wie „Geschenk Gottes“, so Otzipka. Und ein solches sei der 75-Jährige sicherlich für die Gemeinden und Menschen, die ihm anvertraut worden seien, gewesen, ergänzte das Kirchenvorstandsmitglied. Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Stieldorf, Gernot Richter, beglückwünschte Karl Königs ,,voller Freude". Er selbst verfolge seine Predigten stets mit viel Interesse und gewinne immer etwas aus ihnen, sagte Richter. Auch der Jubilar ergriff das Wort und sagte gleich zu Beginn, dass er sich in Oberpleis sehr wohl fühle. Der Schritt in die Gemeinde sei ein weiterer Glücksfall in seinem Leben gewesen. Zwar habe er in seinem neuen Haus nahe der Kirche nicht all seine Bücher unterbringen können, lachte Königs, doch die Wände böten genug Platz für seine Bilder. Den Beruf des Priesters wählte Königs unter anderem aufgrund seiner Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg, den er in Köln erlebte. Zu dieser Zeit besuchte er den damals illegalen Religionsunterricht. Die häufigen Vorwürfe, die Kirche habe damals versagt, kann er deshalb nicht nachvollziehen. Im Kölner Dom zum Priester geweiht, predigte er nach seiner Kaplanszeit, die ihn in verschiedenste Gemeinden führte, 36 Jahre lang in Schwarzrheindorf. Seit Mitte 2002 ist er in Oberpleis. Obwohl er an seinem 75. Geburtstag eigentlich in den Ruhestand hätte gehen können, steht er Pastor Dirk Baumhof gerne weiter zur Seite und predigt in Oberpleis sowie in Stieldorf. Der Priester, der in Bonn und Freiburg studierte, sagt selbst: „Es wäre nicht schön, wenn ich nichts zu tun hätte.“ Die Gäste des Empfangs mochten dies nur bestätigen.      duh

Quelle: General-Anzeiger vom 1. März 2004