Thomasberg / H'rott

Die Nikolauskapelle in Heisterbacherrott

Die Nikolauskapelle stammt aus der Gründerzeit des Klosters Schwarzrheindorf. Ursprünglich war sie dem hl. Markus geweiht. Nach den Beschädigungen durch den 30 jährigen Krieg wurde sie 1676 wieder hergerichtet und dem damaligen Barockstil angepasst, was eine Veränderung des Gebäudes mit sich zog. Bis zur Säkularisation waren Kapelle und Fronhof ( heute Haus Schlesien) immer im Eigentum des Klosters, nie im Eigentum von Kloster Heisterbach. Hiernach gingen beide in Staatseigentum über.

Mit Einführung eines eigenen Rektors 1866 kamen Bestrebungen in Gang, eine neue Kirche zu bauen. Die Kapelle war aber mittlerweile in einem derartig schlechten Zustand, dass zu diesem Zeitpunkt die Empore erneuert werden musste.

Mit Fertigstellung der neuen Kirche 1892 wurde die Kapelle fast zwanzig Jahre nicht mehr genutzt. 1904 wurden Grund und Boden sowie Gebäude als Eigentum der Kirche ins Grundbuch eingetragen. Nicht berücksichtigt wurde hierbei ein Wegerecht zur Kapelle zu sichern, wodurch es immer wieder zu Unstimmigkeiten mit den jeweiligen Pächtern oder Eigentümern des Fronhofes kam. Erst kurz vor der Gebietsreform 1969 konnte von der damaligen Gemeinde Heisterbacherrott noch eingeleitet werden, dass die Fläche um die Kapelle zum Anlegen des heutigen Bürgerparks angekauft wurde. Hierdurch wurde die Kapelle zugänglich.

Obwohl jetzt im Eigentum der Kirche begann der neue Eigentümer des Fronhofes – ein Herr Lepper- die Kapelle als Familiengruft umzubauen, die aber nie fertig gestellt wurde. Die so entkernte Kapelle diente jahrlang dem Fronhof als Materiallager. Die herausgerissenen Fußbodenplatten waren bei der Umgestaltung des Fronhofes im Kuhstall verlegt worden. Erst 1933, durch den persönlichen Einsatz des damaligen Rektor Helten ist die Kapelle von Grund auf renoviert worden, wobei auch der heutige Altartisch erstellt wurde.

Zweiundzwanzig Jahre später erfolgten wieder Restaurierungsarbeiten. In dieser dreijährigen Bauphase von 1973 bis 76 wurde das gesamte Gebäude mit Dach saniert.

1955 erfolgte eine notdürftige Sanierung. Die hierbei erneuerten einfachen Glasfenster sind dann bei der umfangreichen Sanierung 73/76 durch die heutigen Buntglasfenster, Entwurf Paul Weickmann Leverkusen, ersetzt worden. Die Motive sind der hiesigen Landschaft angepasst. Der Leitgedanke hierfür: „Die ganze Natur lobe den Herrn“ . Auch wurde die Idee von Stephan Zylka (Heimatverein Heisterbacherrott) verwirklicht, für das nördliche Fenster im Altarraum den Monolith, der einzelne Felsen auf dem Stenzelberg, zu wählen.

Weil sich immer wieder Feuchtigkeitsschäden in den unteren Wandbereichen zeigten, erfolgte 1986 eine Außenfundamentisolierung aber nur bis zu einer Tiefe von 60 cm sowie eine für die damalige Zeit ordnungsgemäße Drainage und 1987 eine zusätzliche Zwangsbelüftung.

Bedingt durch wieder auftretende Feuchtigkeitsmerkmale im unteren Wandbereich erfolgte 2006-07 im ersten Bauabschnitt die Erneuerung des Innenputzes bis zu einer Höhe von ca. 3 m. und 2008 im zweiten Bauabschnitt eine Fundamentsanierung verbunden mit einer neuen Drainage. Gesamtkosten 132.000,- € Diese Kosten sind vom Erzbistum Köln, Deutscher Denkmalverein, Förderverein Nikolauskapelle und der Pfarrgemeinde getragen worden. 2009 erfolgten die restlichen Arbeiten wie Innen- und Außenanstrich. Im Sommer 2010 stiftete der Verein der Freunde und Förderer der Nikolauskapelle bei der Eifeler Glockengießerei Mark in Brockscheid eine Glocke.

Das Bild über dem Altar stellt den hl. Nikolaus von Myra dar. Das Bild entspricht genau dem Stahlstich einer Künstlergruppe des 19. Jahrhunderts an der Düsseldorfer Kunstakademie, dem Verein zur Verbreitung religiöser Bilder, dem auch der Maler Franz Ittenbach aus Königswinter angehörte.

Das alte Wegkreuz auf der Westseite der Kapelle ist erst 1974 aus Sicherheitsgründen nach hier umgesetzt worden. Es stand ursprünglich an der Einfriedungsmauer des Fronhofes auf der Petrusstraße und wurde von dem Pächter des Fronhofes Wilhelm Contzen und seiner Frau Elsgen 1663 errichtet.

Text und Bilder stellte Winfried Görres zur Verfügung.

Der Verein der Freunde und  Förderer der Nikolauskapelle bemüht sich hervorragend um den Erhalt der Nikolauskapelle.

ErbautMitte des 12. Jahrh.
StandortHeisterbacherrott, Dollendorfer Straße am Ortsausgang nach Dollendorf
Besitzer Kath. Kirchengemeinde St. Joseph und St. Judas Thaddäus Thomasberg - Heisterbacherrott
Betreuung Kath. Kirchengemeinde St. Joseph und St. Judas Thaddäus Thomasberg – Heister- bacherrott; Verein der Freunde und Förderer der Nikolauskapelle e.V
Auskunft erteiltPfarrb. Thomasberg 02244-2478
Pfarrb. Heisterbacherrott 02244-80307
Winfried Görres 02244-80358
 Förderverein
Nutzungim christlichen Sinne beider Konfessionen kath. / evangl.

Sankt Nikolaus