Chronik

25. Mai 2008

Oberpleis erstmals seit 1100 Jahren ohne eigenen Pfarrer
KATHOLISCHE KIRCHE
Die Gemeinde und zahlreiche Gäste verabschieden Dirk Baumhof, der nach Sieglar geht

OB_Abschied_Baumhof

Abschiedsgeschenke haben Peter Räcker (links) und Maria Haaks für den scheidenden Pfarrer Dirk Baumhof mitgebracht.
FOTO: HOLGER HANDT

OBERPLEIS. Mit einem bewegenden Gottesdienst in der Probsteikirche, begleitet von Peter Höller an der Orgel und dem festlichen Gesang der von Peter Hartung dirigierten Kinder- und Jugendchöre aus Oberpleis und Stieldorf, beendete Pfarrer Dirk Baumhof sein seelsorgerisches Wirken in der Pleistalmetropole. Ebenso wichtig wie der Abschiedsgottesdienst, so schien es, war dem scheidenden Pfarrer aber auch der anschließende kleine Empfang im Probst-Gerhard-Saal, bei dem nicht große Worte, sondern persönliche Gespräche zwischen dem Geistlichen und seinen bisherigen Gemeindemitgliedern im Mittelpunkt standen.

„Nach 1 000 Jahren kommt nun erstmals eine Zeit ohne eigenen kanonischen Pfarrer", begrüßte der stellvertretende Kirchenvorstandsvorsitzende Peter Räcker die Gäste im Saal. Zur Hauptperson gewandt ergänzte er: „Für unsere Pfarrgemeinde wäre es erfreulicher gewesen, wenn diese Veranstaltung nicht hätte stattfinden müssen." Doch müssen die Gemeindemitglieder die Entscheidung Baumhofs respektieren, in Troisdorf-Sieglar eine leitende Stelle in einem vier Pfarrgemeinden umfassenden Gemeindeverband zu übernehmen.

Drei Bilder mit Innenansichten von Sankt Pankratius überreichte Peter Räcker dem scheidenden Pfarrer, der sich am kommenden Samstag auch von den Gemeindemitgliedern in Stieldorf verabschieden will. Ein Bild von Adolf Kolping mit einem Wandergesellen erhielt er von Maria Haaks, der Vorsitzenden der Oberpleiser Kolpingsfamilie. Sie dankte dem Präses für die Messen an den Kolpingstagen und für die vielen anderen Aktivitäten, mit denen Baumhof das Leben in der Kolpingsfamilie mitgestaltet hatte. In Reimform wünschte sie ihm viel Glück und Erfolg in seinem neuen Wirkungskreis.

Persönlich verabschiedeten sich viele der Oberpleiser Gemeindemitglieder von ihrem Pfarrer, der sie fünf Jahre lang betreut hatte. Unter ihnen auch Heinz Vogt, der Präsident der Oberpleiser Narrenzunft, der zugleich auch den Posten des Stabsapothekers ausfüllt. Er hatte Dirk Baumhof vor geraumer Zeit als Mitglied im Funkencorps geworben. Dort hatte der Oberpleiser Pfarrer die Funktion des Feldkaplans übernommen. Ein Bild der beiden in voller Uniform soll Pfarrer Baumhof an seine „jecke Zeit" im Pleeser Ländchen erinnern. Auch Heiko Schmitz, sein evangelischer Amtskollege, wünschte Baumhof viel Glück. Magdalene Bennerscheid wollte den Abschied nicht miterleben. Bis Ende Juni wird die 75-Jährige noch als Küsterin in der Probsteikirche wirken. Dafür dankte ihr Pfarrer Baumhof auch im Namen der Gemeinde während des Gottesdienstes.                           hoh

Quelle: General-Anzeiger vom 27.5.2008