Chronik

25. Mai 2007

Der “Dom” ist kleiner als eine Garage
JUBILÄUM
Strücher feiern zum 25. Mal das Kapellenfest. Anwohner bewahren das Kleinod vor dem Abriss

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Gottesdienst mit den Strüchern feiern Pfarrer Udo Maria Schiffers und Diakon Udo Casel.           FOTO: HOLGER HANDT

THOMASBERG. Zum 25. Mal hat die Dorfgemeinschaft Steinringen in diesem Jahr ihr Kapellenfest am „Strücher Dom" gefeiert. Schon bei der von Pfarrer Udo Maria Schiffers und Diakon Udo Casel zelebrierten Eucharistiefeier zum Beginn des Festes reichten die Plätze auf den Bänken vor dem kleinen Kapellchen nicht aus.

Viele beteten und sangen beim Jubiläumsgottesdienst im Stehen. Neben den Sängerinnen und Sängern des Kirchenchors, der die Steinringer Kapellenfeste schon von Beginn an begleitet, waren auch Helferinnen und Helfer der ersten Sunden gekommen, dazu viele, die sich im Laufe der Jahre für das Kapellchen engagiert haben, und natürlich die, für die das kleine Gotteshaus da ist, die Menschen aus dem Ortsteil Steinringen und aus ganz Thomasberg.

Nur auf das Thomasberger Tambourcorps, das bislang ebenfalls alle Kapellenfeste musikalisch begleitet hatte, musste die Festgesellschaft dieses Mal verzichten. Die Musiker waren auf Vereinstour. Ende der 1970er Jahre wollte die Stadt Königswinter das zum gegenüber liegenden Hof der Familie Stockhausen gehörende, stark restaurierungsbedürftige Kapellchen kaufen und es im Zuge des Straßenneubaus abreißen. Dabei hatten die Verantwortlichen jedoch die Rechnung ohne die Anwohner gemacht. Unterstützt durch den Thomasberger Bürgerverein wurde das Kapellchen wieder auf Vordermann gebracht. Handwerker boten ihre Hilfe an und erledigten Arbeiten meist für kleines Geld oder gar für Gottes Lohn. An Helfern mangelte es nicht, manchmal waren sogar mehr da, als auf der kleinen Baustelle Platz hatten.

Durch Spenden konnten alle Materialrechnungen beglichen werden. Es blieb sogar noch so viel Geld übrig, dass die Marienfigur mit dem Jesuskind auf dem Arm zu einem Restaurator gebracht werden konnte. Am 8. September 1982 wurde die Kapelle unter großer Anteilnahme der Bevölkerung von Pfarrer Paul Woelki eingeweiht. Ab dem folgenden Jahr, immer am dritten Freitag im Mai, wird das Fest am „Strücher Dom" gefeiert, wie die Kapelle, die nicht einmal so groß ist wie eine Garage, liebevoll genannt wird. Für die Pflege, den Blumenschmuck und Kerzen sorgen seitdem Franziska Stockhausen und ihr Mann Günter. Auch ihre Tochter Anja Johnke-Panzer engagiert sich mit Begeisterung. Nicht nur beim Gottesdienst, sondern auch danach wurde das Jubiläum kräftig gefeiert. Dafür hatten fleißige Helfer kühle Getränke und herzhafte Köstlichkeiten vorbereitet, mit denen sich die in den Abendstunden immer zählreicher werdenden Gäste verwöhnen ließen.                     hoh

Quelle: General-Anzeiger vom 30.05.2007           PFEIL Bildergalerie