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Kath. Kirchengemeinde Thomasberg - Heisterbacherrott

3. Fastensonntag
Besinnung zum Evangelium Joh 2, 13-25   

Heute am 3. Fastensonntag wollen wir den Teil unseres Fastentuches betrachten, den die Frauen- und Seniorengemeinschaften gestaltet haben. Anne Weyler hat unseren Gedanken in dem Bild zusammengefasst.

Im heutigen Evangelium spricht Jesus zu den Juden: Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten.
Damit weist der Evangelist Johannes schon in seinen Aufzeichnungen über die Säuberung des Tempels auf die Leidensgeschichte und die Auferstehung Jesu hin. Die Juden damals verstanden nicht, dass Jesus den Tempel seines Leibes meinte. Durch seinen Tod ist das wahre Leben erst möglich geworden. Er solidarisiert sich immer wieder mit denen, die am Boden liegen oder sich selbst aufgegeben haben.

Unser Bild zeigt uns einen zerstörten Tempel, aus dem sich als Zeichen des Leibes Jesus ein Baum im Licht des Lebens erhebt. Menschen, die vor den Trümmern und Scherben stehen und wieder Hoffnung schöpfen, weil Jesus Ihre Mitte ist.

Stehen wir heute nicht vor der Situation, dass wir das, was wir selbst geschaffen haben, abgeben müssen?

Sehen wir die Heimat für unsere Gemeinschaft in Gefahr?
Ist es nicht gerade für Frauen und Senioren schwierig, evtl. auf Altvertrautes verzichten zu müssen?
Sind viele von uns nicht enttäuscht darüber, dass unsere Kinder nicht das weiterführen wollen, wofür wir gelebt haben? Eltern verstehen vielfach die religiöse Gleichgültigkeit ihrer Kinder nicht und sehen dadurch einen Teil ihres Lebenswerkes zerstört.

Aber aus Zerstörung und Trümmern kann wieder etwas neues entstehen – gerade die Senioren können dies aus eigener Erfahrung aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg bezeugen. Die Mitte unseres Lebens ist dort, wo wir uns in Jesu Namen treffen. Er allein ist Grund für unser Tun.
Wir können uns darauf verlassen, dass die vordergründig für manchen ausweglose Situation auch eine Chance ist, näher zusammenzurücken, und wir auf andere Weise weiter gemeinsam unterwegs sein können.
Nutzen wir die Zeit für Gebete, aber auch für  Gespräche ohne Hintergedanken und ohne das Aufwiegen vermeintlicher Bevorzugung. Dann werden wir erkennen, dass wir voller Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft schauen können und wir die Mitte unseres Lebens nicht verlieren.