Chronik

Jahreshauptversammlung Cäcilia

Ein Chorleiter mit viel Fingerspitzengefühl
CÄCILIA
Alt und Jung kommen in Heisterbacherrott auf ihre Kosten

Blumen für die Treuen: Vorsitzender Johannes Herzog (2. von links) und Pfarrer Udo Maria Schiffers (3. von rechts) danken den Jubilaren.        FOTO: HOLGER HANDT

HEISTERBACHERROTT.
Auch im 120. Jahr seines Bestehens präsentiert sich der 1886 gegründete Kirchenchor Cäcilia stark, aktiv und vor allen Dingen überaus jung. Das konnte man unschwer bei der Jahreshauptversammlung im Pfarrheim erkennen, die durch eine familiäre Atmosphäre und durch konstruktive, offene Gespräche geprägt war.
Breit gefächert ist das Repertoire des Heisterbacherrotter Kirchenchors, in dem auch die neuen geistlichen Lieder einen festen Platz gefunden haben. Mit viel Fingerspitzengefühl, wobei die unterschiedliche Alterstruktur und die damit verbundenen musikalischen Vorlieben der Sängerinnen und Sänger berücksichtigt werden müssen, bietet Chorleiter Peter Zens" stets neue und interessante Lieder der verschiedensten Stilrichtungen an. Bei 15 kirchlichen und einem weltlichen Auftritt konnte man den Chor im vergangenen Jahr in der Wallfahrtskirche Sankt Judas Thaddäus hören.
Ein Glanzlicht war dabei die Messe in D op. 86 von Antonin Dvorak, die als großes Kirchenkonzert mit Orchester und Solisten unter der Leitung von Peter Zens aufgeführt wurde. Auch in diesem Jahr wollen die Sängerinnen und Sänger wieder ein großes Projekt in den Mittelpunkt stellen. Entgegen dem allgemeinen Trend wird es im Mozartjahr jedoch wohl kein Werk des großen Komponisten sein. Der Chorleiter schlug vor, die Missa Mundi von Thomas Gabriel einzustudieren, die beim Abschlussgottesdienst des Weltjugendtages gesungen wurde. Er und der Vorstand ließen den zurzeit 49 aktiven Mitgliedern jedoch Zeit, sich mit dieser außergewöhnlichen Herausforderung anzufreunden, sie zu diskutieren und dann dafür oder dagegen zu stimmen. Erst bei einer der nächsten Proben soll eine Entscheidung getroffen werden.
Im Rahmen der Versammlung dankte der Vorsitzende Johannes Herzog, der seit drei Jahren den Chor leitet und davor fünf Jahre stellvertretender Vorsitzender war, den Jubilaren des Kirchenchors Cäcilia für ihre Treue. Blumen und Präsente überreichte er Martina Lauterbach für ihre zehnjährige Mitgliedschaft, Barbara Gotter, Elke Holstein-Knebel, Erika Unkelbach und Frank Wasser für ihre 15-jährige Chortreue, Astrid Rosellen und Regina Steeg für 30 Jahre in den Reihen der Cäcilianer und dem Ehrenmitglied Hermine Winterscheid für ihre 55-jährige Zugehörigkeit zum Kirchenchor. Als „persönlich befangen" gab Johannes Herzog, der die Ehrungen der Jubilare mit humorvollen Worten durchgeführt hatte, die Leitung der Versammlung kurzfristig an seine Stellvertreterin Barbara Gotter ab. Die gratulierte dem Vorsitzenden für seine 25-jährige Sängertätigkeit, 15 Jahre im Oberdollendorfer Kirchenchor und zehn Jahre in Heisterbacherrott.
Beim 55-jährigen Jubiläum von Hermine Winterscheid hatte es sich im übrigen auch der Erzbischof nicht nehmen lassen, ihr seine Glückwünsche zu übermitteln. Einen Brief von Joachim Kardinal Meisner, in dem er besonders der Jubilarin, aber auch allen anderen Mitgliedern des Kirchenchors dankte, las Pfarrer Udo Maria Schiffers vor. Auch er bedankte sich: „Ohne unsere Chöre würde uns etwas ganz Wichtiges fehlen."                                                    hoh

Quelle: General-Anzeiger vom 12.01.2006