Von Holger Handt
RAUSCHENDORF. Das kleine Kapellchen im Zentrum Rauschendorfs ist nicht nur das Wahrzeichen des kleinen Ortes oberhalb von Stieldorf, sondern zugleich auch ein Symbol für den Zusammenhalt der Menschen, die :dort leben, und ein Gemeinschaftswerk, das die Rauschendorfer mit Stolz erfüllt. Die Erhaltung des kleinen Gotteshauses; Renovierungen und Instandsetzungen, den Bau eines Vorplatzes mit Ruhebänken, gepflegten Anlagen und einem Brunnen, der Ortsmittelpunkt und Festplatz zugleich ist, haben die Rauschendorfer fast ohne öffentliche Zuschüsse aus eigener Kraft realisiert.
Federführend bei der Beschaffung von Spendengeldern, der Rekrutierung von Arbeitskräften und der Durchführung von Bau- und Restaurierungsarbeiten sind die Vereine des Ortes, der Bürgerverein Rauschendorf-Scheuren, der Brauchtumsverein, der Männergesangverein und die Mitglieder der katholischen Gemeinde. Dass die Rauschendorfer Kapelle als Haus Gottes für Messen, Andachten und für das stille Gebet stets in festlichem Glanz erstrahlt, dafür sorgt seit viereinhalb Jahrzehnten Ursula Sterzenbach. Sie kümmert sich darum, dass die Kerzen auf dem Altar festlich leuchten und Blumen das Innere der Kapelle verschönern. Wenn Pfarrer Dirk Baumhof an jedem vierten Mittwoch im Monat die Heilige Messe in der Kapelle zelebriert, hat die 83-Jährige alles dafür vorbereitet. Und wenn zu festlichen Anlässen das Glöckchen im Turm erklingt, dann wissen die Rauschendorfer, dass Ursula Sterzenbach am Hanfseil zieht.
Als kleines Dankeschön hatten die Vereine Ursula Sterzenbach nach dem letzten
Gottesdienst des Jahres zu einem Empfang in den Saal des Gasthauses Velten eingeaden,
um ihr zum 45-jährigen Jubiläum als Hüterin der Kapelle zu gratulieren. Viele
Dankesworte wurden an diesem Abend gesprochen und viele Hände musste die Rauschendorfer
„Küsterin" schütteln. Das schönste Geschenk aber überreichte ihr die
Bürgervereinsvorsitzende Helga Rüsch: eine Nachbildung des Rauschendorfer Kapellchens
in Keramik, eine Arbeit der Oberpleiser Künstlerin Hannelore Breuer.
Quelle:
General-Anzeiger vom 3. Januar 2007
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