Chronik

Besinnungstag der KFD 2006

23. März 2006

„Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen“

Unter dieses Thema hatten wir den diesjährigen Besinnungstag der Frauengemeinschaften von Thomasberg und Heisterbacherrott mit Frau Gemeindereferenten Judith Effing am 23.03.2006 gestellt. „Was, so ein schwieriges Thema habt ihr euch ausgesucht !“ oder „Da möchte ich auch gerne hinkommen!“ – So unterschiedlich waren die Meinungen vorher.
Frau Effing begann mit Auszügen aus dem Buch „Oskar und die Dame in Rosa“, das die letzten 12 Lebenstage eines unheilbar kranken Jungen beschreibt. Dieser Junge ist enttäuscht darüber, dass niemand ihm die Wahrheit sagt und auch seine Eltern sich emotional von ihm distanziert hatten. Einzige Vertrauensperson war die „Rosa Oma“, eine Dame die sich ehrenamtlich um Kranke kümmerte. Ihrem Rat, an Gott zu schreiben, folgte das Kind, das zuvor nie etwas über Gott und Jesus gehört hatte. Die letzten 12 Tage erlebte Oskar so, als wäre jeder Tag 10 Lebensjahre lang. Er konnte daher an seinem letzten Lebenstag auf ein erfülltes Leben zurückblicken und seine letzte Äußerung war – aufgeschrieben auf einem Zettel- „Aufwecken darf mich nur Gott !“
In kleinen Gesprächsgruppen gingen wir der Frage nach, welchen Wert diese Geschichte für uns hat. Das Vertrauen in die Liebe Gottes ist für uns alle erkennbar geworden. Wir möchten auch so leben, dass wir auf ein erfülltes Leben zurückblicken können und im Tod eine Perspektive für das wirkliche Leben erkennen.

Gemeinsam bauten wir das „Haus des Vaters“ und jede von uns bezog eine Wohnung . Eigentlich fühlten wir uns jetzt schon darin geborgen und zündeten, so wie Jesus uns ein Licht im Vaterhaus entzündet, damit wir den Weg dorthin finden, eine Kerze für einen Verstorbenen an. Das Haus erstrahlte im Licht des Lebens.

Mit einer Meditation „Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist …“ beschlossen wir einen Nachmittag, der uns in seinen Bann gezogen hatte und sicherlich noch lange nachwirken wird.


Marliese Weyler