Chronik

1. Juni 2008

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“Wer hätte gedacht, dass Kinder das schaffen?”
KONZERT
Kinderchöre der katholischen Gemeinden Ittenbach und Thomasberg / Heisterbacherrott überraschen ihre Zuhörer mit dem Programm “Lebenslieder”. Peter Höller begleitet den Nachwuchs am E-Piano

ITT_kinderchorkonzert

Von Aufregung ist den kleinen Sängern bei ihrem Auftritt überhaupt nichts anzumerken.            FOTO: FRANK HOMANN

Von
Barbara Pikullik

HEISTERBACHERROTT
. Sie stehen aufrecht auf den Stufen vor dem Altar und halten die Noten, professionell wie eingefleischte Chorsänger. Etwa 25 Kinder aus den katholischen Kinderchören Thomasberg/Heisterbacherrott und Ittenbach sangen in der Wallfahrtskirche St. Judas Thaddäus in Heisterbacherrott ein anspruchsvolles Programm unter der Leitung von Kirchenmusiker Peter Höller.

„Lebenslieder" lautete der Titel des 45-minütigen Konzerts. Zu erleben war dort eine Reise durch verschiedene Lebens- und Glaubenssituationen, textlich von hohem Niveau. Umso erstaunlicher, wie begeistert die Kinder im Alter zwischen sieben und elf Jahren die einstimmigen Lieder vortrugen: Spürbar begriffen auch sie schon den Sinn der größtenteils für Erwachsene geschriebenen Texte.

Kraftvoll ging es los mit „Unterwegs im Leben" - bereits hier stellte der Chor sein großes klangliches Volumen unter Beweis. Doch nicht nur temperamentvoller Schwung bestimmte die Aufführung, sondern die Umsetzung von dynamischen Schattierungen. Zum Beispiel erklang das Lied „Der Müden Kraft" mit seinem „Kyrie Eleison" (Herr, erbarme Dich) warm und einfühlsam. In ihrem Solo stellte Theresia Kösters die biblische Figur der Esther vor.

Von Aufregung war der jungen Sängerin, die die sechste Klasse besucht, nichts anzumerken. Mit glockenreiner Stimme sang sie von der beeindruckenden Person. „Sie war nicht nur schön, eine Frau mit Verstand", fiel später der Chor ein.

Peter Höller begleitete die Kinder am E-Piano. Voll im Einsatz. Er führte sie empathisch durch die Aufführung, sang mit, gab Zeichen und bot ein Netz, das auch mal auffing, wenn etwas daneben ging. Am Ende des Programms legten die jungen Sänger die Noten auf den Boden und führten das schmissige Lied „Hauptsache, es funkt" mit choreografischen Elementen auf.

Der Applaus der stolzen Eltern, Freunde und Verwandten zeigte, wie begeisternd die Lebensreise war. Pastor Udo Maria Schiffers bedankte sich am Schluss. Treffender hätte er es kaum formulieren können: „Wer hätte gedacht, dass Kinder das schaffen? - Wie viel sie schon verstehen!" Und er fügte hinzu: „Würde nicht die Sonne scheinen, wäre sie hier aufgegangen." In die Sonne gingen die Kinder hinaus, lachend, erleichtert und stolz - und dazu hatten sie allen Grund!



Der Kinderchor Thomasberg/ Heisterbacherrott probt immer freitags von 14.30 bis 15.15 Uhr
im Pfarrheim in Thomasberg. Der Kinderchor Ittenbach probt dienstags von 15 bis 15.45 Uhr im Philipp-Neri-Saal in Ittenbach. Kinder ab dem ersten Schuljahr sind herzlich willkommen. Fragen beantwortet Peter Höller unter 0 22 23/2 75 34.


Quelle: General-Anzeiger vom 7.6.2008