Chronik

28. April 2007

OB_kommunion1932

Rückkehrer: In der Oberpleiser Pfarrkirche treffen sich die Jubelkommunikanten. FOTO: HOLGER HANDT

Zur Kommunion 1947 gibt es nur Erbsen mit Möhren
JUBILÄUM
75 Kommunikanten der Jahre 1932, 1937, 1947, 1957 und 1982 treffen sich in der Oberpleiser Pfarrkirche

Von Corinna Berres

OBERPLEIS.
„Christus, der gute Hirte, tritt heute erneut in unsere Mitte", begrüßte Pastor Dirk Baumhoff die Jubelkommunikanten, die in die Oberpleiser Pfarrkirche gekommen waren. 189 Jubilare der Jahrgänge 1932, 1937, 1947, 1957 und 1982 hatte die Gemeinde eingeladen. 75 waren der Einladung gefolgt.
Unter ihnen war der Jahrgang 1937 am stärksten vertreten. Gemeinsam mit der Oberpleiser Gemeinde und Pastor Baumhoff begingen sie ihren Festtag mit einem feierlichen Hochamt: Baumhoff bezeichnete den Tag der ersten Heiligen Kommunion als Stärkung und Kräftigung für den Lebensweg. Das Fest der Jubelkommunion solle auch ein Anlass sein, dankbar auf das Leben zurückzublicken, das Gott jedem einzelnen gegeben hat.

Rückblick hielten die Jubilare auch miteinander. Manche hatten sich schon viele Jahre nicht mehr gesehen. An den Tag der Erstkommunion erinnerte man sich aber noch gut. Im Gegensatz zu den heutigen Kommunionkindern, die ihren „Weißen Sonntag" häufig mit einem großen Fest im Kreise der Familie feiern und reich beschenkt werden, bekamen die Mädchen und Jungen, die im Jahr 1947 zur Erstkommunion gingen, die Armut der Nachkriegszeit zu spüren. „Es gab ja nichts zu essen", erinnerte sich Karl-Josef Effelsberg. Ein durchschnittliches Mahl zur Kommunion zu dieser Zeit bestand lediglich aus Erbsen mit Möhren, bei manch einem gab es noch einen Rollbraten dazu.
Auch große Geschenke gab es nicht, die meisten Kinder bekamen ein Gebetbuch und einen Rosenkranz von ihrer Familie. Spielzeug wurde nicht geschenkt, gab es noch weitere Geschenke, so waren sie praktischer Natur. „Ich habe eine Jacke aus Schafswolle geschenkt bekommen", erzählte Anita Steeg aus Thomasberg.

Viele der ehemaligen Oberpleiser Kommunionkinder sind wie Anita Steeg in der Nähe von Oberpleis wohnen geblieben, einige reisten aber auch aus etwas größerer Entfernung an. Nach dem Hochamt verbrachten die Jubelkommunikanten den Abend gemeinsam in gemütlicher Runde im „Tannenhof".

Quelle: General-Anzeihger vom 3.5.2007