Chronik

10. Dezember 2008

Ein Hort der Gemütlichkeit
Stieldorfs Senioren feiern in der Offenen Tür den Advent


GA_ST_offenetuer_adv_08

Hans Remig begrüßt die Gäste beim traditionellen Adventskaffee der Offenen Tür in Stieldorf.         FOTO: HOLGER HANDT

Von Joscha Duhme

STIELDORF.
Nicht nur der der originale Nikolaus ist in diesen Tagen im Stress, auch seine Vertreter. Einer von ihnen ist Hans Remig. Dass er am Mittwoch bereits zweimal in das Nikolauskostüm schlüpfen musste, um eine Krabbelgruppe und die Mitglieder eines befreundeten Stammtisches auf das bevorstehende Weihnachtsfest einzustimmen, hinderte den Organisator der Offenen Tür Stieldorf natürlich nicht, auch bei seiner eigenen Veranstaltung aufzutreten - sehr zur Freude der über 50 teilnehmenden Senioren. Die genossen das stimmungsvolle Programm der Adventsfeier bei Kaffee und Kuchen im festlich geschmückten Speisesaal des Seniorenheims Sankt Margareta.

Gemeinsam mit seiner Frau Ulla veranstaltet Hans Remig die Offene Tür seit 1971: Gisela Schätzer, Margret Kümpel und Marlene Krupp, die am Mittwoch eine Weihnachtsgeschichte vortrugen und die Bewirtung übernahmen, unterstützen das Ehepaar dabei. „Ohne die vier Frauen wäre die Offene Tür nicht machbar", stellt Remig über die monatliche Veranstaltung fest, deren Trägerschaft der Katholischen Kirche obliegt. „Dennoch lege ich Wert darauf, dass die Veranstaltung ökumenisch ist"; so der emsige Hobby-Nikolaus.

Der Stieldorfer Küster und Organist Peter Hartung sorgte derweil für weihnachtliche Klänge. Auf dem Klavier stimmte er Lieder wie „Leise rieselt der Schnee" an. Auf die "Stille Nacht" müssten die Senioren jedoch noch verzichten. „Das wollen wir uns doch wirklich für Heiligabend vorbehalten", merkte Remig an; der zuvor schon den von Jahr zu Jahr früher einsetzenden Weihnachtshype kritisiert hatte: „Wenn es im September die ersten Spekulatius gibt, muss man ja befürchten, dass sie einem an Weihnachten nicht mehr schmecken".

Am Mittwoch hingegen schmeckte es allen Teilnehmern. Den Kuchen hatte wieder das Seniorenheim 'bereit gestellt. Ohnehin funktioniere die Zusammenarbeit mit der Leitung und den Mitarbeitern des Hauses sehr gut, so Remig. 2007 war man aus dem früheren Pfarrheim, der jetzigen Offenen Ganztagsschule, dort hin umgezogen. „Das ist ein Gewinn. Ich denke; so wird auch -eine enge Verbindung zwischen dem Ort und dem Haus geschaffen", findet Hans Remig.

Trotz der Unterstützung der zusätzlichen Helfer der Einrichtung, bedeutet die Organisation der Offenen Tür für die Remigs regelmäßig ;,'Tage der Vorbereitung". Hinzu kommen weitere Termine wie runde Geburtstage, Goldhochzeiten, Beerdigungen und Krankenbesuche, die das Paar wahrnimmt. Aus diesem Grund wünscht sich das frühere Mitglied des Königswinterer Stadtrates, “in der näheren Zukunft Menschen zu finden, die das hier fortführen".

In Bezug auf sein Alter von mittlerweile 80 Jahren merkt Remig an: „Wir können das ja auch nicht bis in alle Ewigkeit machen". So wünsche er sich, im Dezember nächsten Jahres die Verantwortung für die Offene Tür in jüngere Hände geben zu können. Bis dahin wird er auch die 775. Veranstaltung der Offenen Tür Stieldorf geleitet haben, die im Juni 2009 stattfindet.

Quelle: General-Anzeiger vom 13.12.2008