Chronik

12. Mai 2007

Sein Organisationstalent ist schwer zu übertreffen
KIRCHE
Franz Bellinghausen empfängt den Orden “Pro ecclesia et pontefice”. 31 Jahre lenkte er als Vorsitzender den Chor an Sankt Joseph und von 1964 bis 2006 wirkte er im Kirchenvorstand mit

TH_Orden

Die hohe päpstliche Auszeichnung übergibt Pfarrer Udo Maria Schiffers (rechts) im Beisein von Paul Woelki an Franz Bellinghausen. Foto: HANDT

Von
Corinna Berres

THOMASBERG.
„Die Überraschung ist gelungen. Ich war selten so schlecht informiert wie in dieser Angelegenheit", scherzte Franz Bellinghausen. Seit Samstagabend ist er Träger des päpstlichen Ordens „Pro ecclesia et pontifice" („Für die Kirche und den Papst").

Dieser Orden, bestehend aus einem Kreuz, das Bilder der Apostel, Petrus und Paulus,
das päpstliche Wappen sowie den Titel „Pro ecclesia et pontifice" zeigt, ist der höchste kirchliche Orden, der an Laien vergeben wird. Gestiftet wurde er von Papst Leo XIII. (1878-1903). Überreicht wird er an Personen, die sich durch herausragende Arbeit und hervorragenden Eifer „zu Gunsten von Kirche und Papst" verdient gemacht haben.

Verliehen wird er auf Antrag, "denn der Papst hat keinen Trupp frommer Spione", erläuterte Pastor Udo Maria Schiffers, der gemeinsam mit seinem Vorgänger Paul Woelki in der Pfarrkirche St. Joseph in Thomasberg im Anschluss an einen feierlichen Gottesdienst den Orden an Bellinghausen überreichte. Vielmehr sei der Antrag erfreulicherweise aus der Mitte der Gemeinde gekommen. Für diese Gemeinde engagierte sich Bellinghausen viele Jahrzehnte. Dabei ragen insbesondere sein Engagement im Kirchenvorstand und im Kirchenchor heraus.

1964 wurde er in den Kirchenvorstand gewählt, 1991 dann stellvertretender Vorsitzender des Gremiums. Diesen Posten behielt er 14 Jahre bis 2005 inne, 2006 schied er aus dem Kirchenvorstand aus. Zu den herausragenden Projekten in seiner Zeit im Kirchenvorstand zählen unter anderem der Neubau des Pfarrbüros St. Joseph Thomasberg, der Neubau der Orgel in der Pfarrkirche St. Joseph, die Fusion der Pfarrgemeinden St. Joseph und St. Judas Thaddäus oder auch die Gründung des Fördervereins der Nikolauskapelle. „Seine außerordentliche Fähigkeit, auf die Gemeindemitglieder zuzugehen und sie für die Unterstützung bei der Umsetzung der Vorhaben zu gewinnen und zu begeistern, erleichterten ihm und den jeweiligen Mitgliedern des Kirchenvorstandes die Arbeit", führte Schiffers in der Begründung des Antrags auf Verleihung des Ordens aus. Daneben engagierte sich Bellinghausen in vielfältiger Weise für den Kirchenchor, dem er 1969 beitrat. Nach seiner Wahl zum Vorsitzenden im Jahr 1974 steuerte er die Geschicke des Chores 31 Jahre lang. 2005 schied er dann als Vorsitzender aus dem Vorstand aus, wurde aber von den Mitgliedern des Chores zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Die Chormitglieder ließen es sich daher auch nicht nehmen, anlässlich der Ordensverleihung den Gottesdienst feierlich zu gestalten. „Ihr Organisationstalent ist schwer zu übertreffen. Man kann nur schwer Nein sagen, wenn Sie mit einer Bitte kommen", wandte sich Schiffers an Bellinghausen. So sei Bellinghausen immer auf Ausgleich und ein gutes Miteinander bedacht gewesen. Zugleich, so der Pastor, würden aber auch viele andere mitgeehrt. Denn, „die engagierteste Tatkraft kann sich nicht auswirken, wenn nicht viele mitmachen." Die Kirche danke mit dieser Ehrung auch den Familienangehörigen und den vielen Frauen und Männern, sei es aus Kirchenvorstand oder Chor, die mit dem Geehrten zusammengearbeitet haben.

Quelle: General-Anzeiger vom 15. Mai 2007