Chronik

23. August 2008

Ein gemeinsamer Chor steht auf dem Wunschzettel
ÖKUMENISCHES GEMEINDEFEST
Die beiden Stieldorfer Kirchengemeinden vertiefen ihr gutes Miteinander

ST_Pfarrfest_2008

Kleine Geldbeutel: Susanne BergerKrups näht Täschchen aus afrikanischem Stoff, in denen Kleingeld für ein Waisenhaus in Burkina Faso gesammelt werden soll.
FOTO: HOLGER HANDT

STIELDORF. Die kleine evangelische Kirche in Stieldorf ist längst nicht nur ein Ort, an dem Gottesdienste abgehalten werden - in besonderen Situationen und zu besonderen Anlässen präsentiert sie sich auch schon mal in einem ganz anderen Gewand: Beim ökumenischen Gemeindefest am Samstag zum Beispiel konnte man sich hier ganz wie in einem gemütlichen Café fühlen. Anstelle der gewohnten Stühle und Bänke standen Biertische in langen Reihen nebeneinander und den Platz des Altars nahm ein opulentes, blumengeschmücktes Kuchenbuffet ein. Für Live-Musik sorgten Pfarrer Max Koranyi mit seinem Akkordeon und natürlich die vielen Gäste, die die beliebten Volks- und Wanderlieder lauthals mitsangen.

Dabei war das Kirchenrestaurant eigentlich nur eine Notlösung gewesen - ursprünglich hätte das gemeinsame Mittagessen und Kaffeetrinken draußen auf der Wiese stattfinden sollen. Doch Petrus machte den Biergartenplänen einen Strich durch die Rechnung. Auch für die vielen anderen Aktivitäten und Angebote beim Gemeindefest hatten die Organisatoren von der katholischen und evangelischen Kirche ein trockenes Plätzchen gefunden. Unter dem Vordach des Gemeindehauses lockte der Eine-Welt-Stand mit einer bunten Auswahl fair gehandelter Waren, rege angenommen wurde auch die Möglichkeit, kleine Zettel mit Verbesserungsvorschlägen für die Ökumene auf eine Pinnwand zu heften. „Ein gemeinsamer Chor - das war doch ganz nett heute", stand auf einer dieser Karten. In der Tat hatten beim ökumenischen Gottesdienst, der am Vormittag vom katholischen Pfarrer Udo Maria Schiffers und seinem evangelischen Kollegen Koranyi in der Pfarrkirche Sankt Margareta zelebriert wurde, die Chöre beider Gemeinden gemeinsam gesungen - ein schöner Auftakt für das alle zwei Jahre stattfindende Fest beider Konfessionen. Viel zu erleben gab es auch für die jüngsten Gemeindemitglieder. Unter Regie der Mitarbeiterinnen des katholischen Kindergartens wurden Steine bemalt und duftende Handcremes hergestellt. Die Betreuerinnen der evangelischen Spielgruppe luden die Kinder ein, spielerisch in sieben Stationen die Schöpfungsgeschichte zu erleben. Dabei wurden Murmelbilder gemalt, Mobiles hergestellt, Gummibärchen-Boote über einen See geblasen oder auch ein Lufballonexpress auf die Reise geschickt.

Pfarrer Koranyi freute sich sehr über das „unkomplizierte und unverkrampfte Beisammmensein" der Mitglieder beider Gemeinden - auch über das gemeinsame Fest hinaus. „Wir versuchen sehr viel miteinander zu machen und das ist uns auch sehr wichtig." Schließlich könnten beide Seiten viel voneinander lernen.                    qg

Quelle: General-Anzeiger vom 25.08.2008