Stieldorf

Donnerstag, den 10. März 22

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Haiti-Projekt - Was ist passiert und wie geht es weiter

Marianne Pesold-Kottje von der Katholische Frauengemeinschaft Stieldorf berichtet

Auch im vergangenen Jahr konnten wir unser traditionelles „Suppenessen für Haiti“, das wir schon lange geplant hatten, nicht durchführen. So mussten wir wieder, wie schon im letzten Jahr, einen „Bettelbrief“ schreiben, um an Spenden, die in Haiti dringender denn gebraucht wurden (Lebensmittel- und Benzinpreise sind horrend gestiegen), zu kommen. Zu unserer Überraschung haben wir wieder viele großherzige Spenden erhalten, die unsere Erwartungen übertroffen haben. Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal, nach der viele Menschen schon gespendet hatten, haben wir damit nicht gerechnet. Vielen Dank an alle lieben Spender. Pater Stra, dem ich das Spendenergebnis mitgeteilt hatte, hat uns folgenden Brief geschrieben: Liebe Frau Marianne, liebe „Suppen-Damen“, Von ganzem Herzen Dank für Ihren Brief! Welche Freude mitten in all diesen Problemen und fürchterlichen Umständen! Aber es gibt auch eine freudige Nachricht: Mein salesianischer Mitbruder, der am 31.12.2021 von Banditen gekidnappt wurde, ist am 16. Januar frei gelassen worden, mit dem Fahrer und dem Auto! Lob und Dank sei dem Herrn! Dank für dieses kostbare Geschenk der göttlichen Vorsehung. Ihnen allen ein gutes Jahr 2022, mit viel Ruhe und Frieden, wie die Engel an Weihnachten gesungen haben: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden den Menschen auf Erden! Haiti- schon früher, aber vor allem nach der Ermordung des Präsidenten am 7. Juli 2021 - erlebt furchtbare Zeiten; man kann sagen ohne Autorität, stattdessen unter der Herrschaft von Banditen und bewaffneten Banden, die das ganze Leben bestimmen und beeinflussen. Man stelle sich vor: 2021 wurden im Durchschnitt drei Menschen jeden Tag entführt (als Geisel genommen), und es passierten mehr als zwei Morde jeden Tag! Ein Rapport der Vereinten Nationen besagt, dass 46 % der Menschen in Haiti von schwerer Hungersnot betroffen sind. Im Lakay Don Bosco (unserem Heim für Straßenkinder und Kinder mit schweren Problemen) hatten zwei Erzieher Covid 19, die Ehefrau eines Erziehers ist daran gestorben. Auch einer unserer Jungen, 19 Jahre alt, der gerade vor 6 Monaten seine Ausbildung beendet hatte, ist vor 2 Monaten gestorben. Und die Mehrzahl der Leute, die oft unter dem Einfluss von Woodoo stehen, sagen, dass Covid ein Werk des Teufels sei. Statt auf einen Impfstoff vertrauen sie lieber auf Zeremonien, um die Teufel zu beschwören. Ich selbst bin zweimal mit Moderna geimpft. Beten wir, dass diese fürchterliche Pandemie bald aufhört und wir ein bisschen in Frieden leben können. Ein gutes Neues Jahr für Sie und alle Spender! Unsere Glückwünsche und Gebete begleiten Sie alle. Gott segne Sie und wir segnen Sie alle von ganzem Herzen! Ihr Pater Attilio Stra sdb (Übersetzt aus dem Italienischen)