Thomasberg / H'rott
Montag, den 11. Januar 10zurück zur Liste

Kfd St. Joseph auf dem Kölner Krippenweg

Eine große Gruppe von 21 Damen und Herren aus ThomasRott, Oberpleis, Eudenbach, Vinxel und aus Köln machten sich frühmorgens am 11.01.2010 mit Bus und Bahn auf zum Kölner Krippenweg.
Frau Magdalene Mollweide begann in Neu Sankt Heribert in Köln Deutz. Im neo-romanischen „Düxer Dom“ näherten wir uns in einer kleinen Prozession der Krippe mit den großen Lita-Mertens Figuren und erlebten dort die erste Überraschung, denn das Jesuskind saß bei Joseph auf dem Schoß. Josef war hier im Mittelpunkt des Geschehens und nicht wie so oft an den Rand verbannt.

Von dort ging es mit der Bahn weiter auf die andere Rheinseite und dort nach St. Maria Lyskirchen. Diese von allen Besuchern geliebte Milieukrippe ist auch auf Höhe der Gegenwart und verharrt nicht im „es war einmal“. Eine neue Figur und zwar die eines Junkies zeigte uns das „Hier“ und „Jetzt“ ganz deutlich, denn alleine in Köln leben 10.000 drogenabhängige Menschen. Davor dürfen wir die Augen nicht verschließen !

Nach einem kurzen Friedensgebet führte uns der Weg weiter zur Herz-Jesu-Kirche, in der sich die diesjährige Krippe mit „Wendezeiten“ befasste. Hier fanden wir in Anlehnung an die jüngste Deutsche Geschichte mit dem Mauerfall vor 20 Jahren viele Zeichen politischer Ereignisse. Auch die Wendezeiten, die die Kirche im Laufe ihrer Geschichte erfahren hat, wurden in Szene gesetzt – und schließlich die Wenden, mit denen wir alle persönlich freiwillig und häufig unfreiwillig konfrontiert werden.

Jetzt war es Zeit, uns aufzuwärmen. Bei Kaffee, Tee, Suppe oder Kuchen hatten wir unsere verdiente Pause und gingen dann gestärkt weiter zur Dominikanerkirche Heilig Kreuz, in der die einzige Weiße Krippe Kölns steht. In einer wunderschön gestalteten Winter-Bergwelt konnten wir eine beeindruckende Bauernkrippe mit vielen unterschiedlichen Gruppen und einem herrlichen Königszug bewundern.

In St. Aposteln mit ihrer außergewöhnlichen romanischen Architektur erlebten wir wieder eine traditionelle Krippe mit Lita-Mertens-Figuren, die aber auch der geschichtlichen Tatsache, daß die Deutschen Kaiser nach ihrer Krönung in Aachen auf ihrem Weg zu den Hl. Drei Königen dort vorbeikamen, Rechnung trug. Einer der Könige trug die „Krone Kaiser Karls“.

Den Abschluß bildete der Besuch im Dom. Die Domkrippe schlägt einen Bogen aus der Zeit der Geburt Jesu über das römische Köln bis in die heutige Zeit. Die neue Figur des Chefs der Kölner Feuerwehr, der sich beim tragischen Einsturz des Kölner Stadtarchivs unermüdlich für die Bergung verunglückter Menschen und der historischen Schätze eingesetzt hat, zeugt von der Aktualität der Krippendarstellung, in der natürlich alles auf die Menschwerdung des Gottessohnes, mit der unsere Rettung begonnen hat, ausgerichtet ist.

Frau Magdalene Mollweide, die uns in bewährter, sachkundiger Weise auf dem Kölner Krippenweg begleitete, gilt auch an dieser Stelle nochmals unser besonderer Dank.

Marliese Weyler